Hazer Baba | 22:30 Uhr
Augen zu, eintauchen, abdriften – (In etwa) so beginnt das neue Album «Terra» (2020) der Band Hazer Baba. Was dann folgt, ist eine 42-minütige Reise, auf welcher es dich in die verschiedensten Ecken verschlägt: Mal psychedelisch, mal verträumt, mal wuchtig rockig und dann wieder ziemlich nahe am klassischen Roots-Reggae – stets begleitet durch spacige Tiefe, welche die Ecken zusammenhält und das Ganze zu einer Kugel formt. Das Debut «Solveigh» (2017) erzählte von einem Ruf der Sterne, der Sehnsucht nach der Überwindung eigener Zweifel und einer Reise nach aussen in die Weiten des Weltalls und beschrieb einen Dialog mit der Unendlichkeit, der Realität, unserer Sinneswahrnehmung und dem Verlangen nach Bewusstseinserweiterung. Nun führt der Weg mit «Terra» in die Erdkugel hinein, durch alle Schichten unseres Planeten hindurch bis hin zum Erdkern, zur Frage nach dem eigenen Wesen. Angekommen im Mittelpunkt des Ganzen, genauso Teil davon wie das Ganze als Teil seiner selbst erkennend, sind wir bereit, wieder aufzutauchen.
Musikalisch eins zu werden – diese Sehnsucht begleitet uns vom Album auf die Bühne, vom Experiment bis zur Aufnahme, von «Solveigh» über «Terra» zu den Walgesängen zukünftiger Geschichten: Eine Reise, die man wieder begehen möchte, denn wer weiss, was es noch zu entdecken gibt?